Die von der Küsten Union entwickelte Wanderausstellung „Mensch ∙ Müll ∙ Meer“
wurde gestern im Rathaus eröffnet. Aktuelle Meldungen des Weltwirtschaftsforums bestätigen die Brisanz: Im Jahr 2050 könnte in den Meeren die Menge an Plastik die Menge der Fische übersteigen. Derzeit gelangen jährlich acht Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Das entspricht etwa einem Müllwagen pro Minute, mit einer zunehmenden Gefahr für Fauna und Flora.
Foto: (Stadt Husum) – BU: (von links: Jutta Albert, Geschäftsführerin der TSMH und Bürgermeister Uwe Schmitz mit Ronja Trübger, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. absolviert und Inga Söllner, EUCCD-Projektmanagerin „Klimawandel“.
Vor allem die in Plastik enthaltenen Chemikalien haben negative Auswirkungen auf das marine Nahrungsnetz. Die Langzeitfolgen und die Auswirkungen auf den Menschen sind allerdings noch nicht ausreichend erforscht. Doch schon heute ist klar, der Mülleintrag in das Ökosystem Meer muss gestoppt und der bereits im Wasser vorkommende Müll reduziert werden.
Sowohl in Deutschland als auch in Europa starteten in den vergangenen Jahren zahlreiche Initiativen, um dem Problem Meeresmüll entgegenzuwirken, Lösungsansätze zu erarbeiten und ein Problembewusstsein in der Bevölkerung zu entwickeln. Dieses Ziel verfolgte auch das europäische Projekt „The Universal Sea – Pure or Plastic?“, das durch die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Meeresverschmutzung den gemeinschaftlichen Diskurs förderte.
Die Küsten Union unterstützte dabei als wissenschaftlicher Partner und entwickelte die Wanderausstellung „Mensch ∙ Müll ∙ Meer“ weiter, die mittels einem auf Ölfässern basierten Design-Konzept den Betrachterinnen und Betrachtern über die Herkunft von Meeresmüll und seine Auswirkungen auf Meer und Küste informieren. Dabei zeigen vor allem die bei Sammelaktionen gefundenen Müllteile, wie umfassend das Problem ist.
Auch die kleinen Besucherinnen und Besucher werden in der Ausstellung bedacht: Illustrator Christoph Tillmann („Löwenzahn“) hat für die Ausstellung eigens ein Kinderbanner umgesetzt – darauf nehmen Lup, Lars und der Leuchtturm Klein und Groß auf die Reise des Mülls ins Meer mit. Ergänzend dazu zeigt eine Videoinstallation die deutschen Gewinnerfilme eines europaweiten Videowettbewerbs: Kinder und Jugendliche weisen in ihren selbstgedrehten Beiträgen auf die Probleme der zunehmenden Verschmutzung der Weltmeere hin und bringen Ideen zu Lösungen ein.
Erfolgreiche Ausstellung in vielen Orten
Die Ausstellung „Mensch ∙ Müll ∙ Meer“, die im Rahmen des Projektes MARLISCO 2014 parallel in 14 weiteren Ländern entwickelt wurde, war in Deutschland unter anderem im MEERESMUSEUM Stralsund (110.174 Besucher in fünf Monaten), auf der interaktiven Publikumsschau WASsERLEBEN in Berlin, im Ostsee Info-Center in Eckernförde, im Nationalpark-Haus Föhr, im Erlebnisort Reden in Schiffweiler/Saarland, im Haus Natur und Umwelt in Berlin und zuletzt im Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt zu Gast. Jetzt ist die spannende deutsch- und englischsprachige Ausstellung, deren Präsentation durch die Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH (TSMH) und die Stadt Husum unterstützt wird, in die nordfriesische Kreisstadt Husum, in das Foyer des Rathauses gezogen.
„Ich freue mich sehr darüber, denn das Rathaus bietet sich als Standort für die Ausstellung mit Blick auf den Hafen geradezu an. Wir sind ein offenes Haus, für die Bürgerinnen und Bürger da und das Thema geht alle an. Jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, Plastik weitestgehend zu vermeiden“, so Bürgermeister Uwe Schmitz, der sich bei Jutta Albert, Geschäftsführerin der TSMH, besonders bedankte, da sie die Ausstellung in die Storm-Stadt holte.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist bis zum 26. August zu folgenden Zeiten im Rathaus-Foyer, Zingel 10, Husum, zu sehen: Montags bis mittwochs: 8.30 bis 16 Uhr, donnerstags: 7 bis 16 Uhr, 1. Donnerstag im Monat: 7 bis 18 Uhr, freitags: 8.30 bis 12 Uhr. EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. (EUCC-D) wurde 2002 als deutscher Zweig der international aktiven Coastal & Marine Union, der größten Nichtregierungsorganisation im europäischen Küstenraum, gegründet. Die Küsten Union engagiert sich in nationalen und internationalen Projekten für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung der Meere und ihrer Küsten. Dabei spielen insbesondere die Bereitstellung und Verbreitung von Informationen sowie der Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Bevölkerung eine zentrale Rolle. Weitere Informationen unter www.eucc-d.de.
The Universal Sea – Pure or Plastic?
Im von der Stiftung für Entrepreneurship in Berlin koordinierten Projekt wurde die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Meeresverschmutzung gefördert. Ziel des Projektes war es, durch den gemeinschaftlichen Diskurs und die Entwicklung von Visionen zur Abmilderung und Bekämpfung des Problems beizutragen. Das Projekt wurde durch das Programm Creative Europe gefördert. (https://universal-sea.org/)