(CIS-intern) – Nach wie vor ist der Hype um Kryptowährungen ungebrochen, der Bitcoin zählt noch immer zu den begehrtesten digitalen Währungen. Angesichts der Nullzinspolitik der EZB investieren auch viele Privatanleger in Bitcoin und Co. Doch was gilt es dabei zu beachten und wie entstanden Kryptowährungen überhaupt?
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Cypherpunks?
Die Ursprünge aller heute existierenden Kryptowährungen reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Anfang der 90er bildete sich eine Gruppe Kryptografen und Programmierer mit dem Ziel die Privatsphäre der Menschen zu schützen. Diese Gruppierung nannte sich Cypherpunks, in Anlehnung an das englische Wort cipher, für verschlüsseln. Was der Otto Normalbürger damals noch nicht ahnen konnte, war für die Gruppe völlig ersichtlich und so schrieb Eric Hughes, seines Zeichens Mathematiker in dem legendären Cypherpunk Manifest 1993: “Datenschutz ist für dei offene Gesellschaft im elektronischen zeitalter notwendig.”. Seitdem elektronische Zahlungen mit Kreditkarten oder Bankkarten nach und nach das Bargeld ersetzten, wurden bisherige Datenschutzrechtliche Grundsätze verändert. Jeder Zahlung kann eindeutig ein Empfänger und ein Versender zugeordnet werden. Anonyme Einkäufe mit der EC-Karte? Fehlanzeige!
Gerade das anonyme Kaufen steht im Mittelpunkt der Bemühungen von digitalen Währungen. So kann man beispielsweise auch den Bitcoin mit Sofortüberweisung und ohne Verifizierung kaufen.
Erste Versuche scheitern in den späten 1990er Jahren
Ende der 1990er Jahre dann gab es die ersten Versuche eine digitale Währung zu entwickeln, die prinzipiell dem heutigen Bitcoin ähneln sollte. Ein von David Chaum entwickeltes Prinzip, das sogenannte DigiCash kann zwar durchaus schon als digitale Währung bezeichnet werden, allerdings handelte es sich dabei um ein zentral organisiertes System. 1997 brachte Adam Black mit dem HashCash eine digitale Währung an den Start, die bereits mit einem Hashing-Algorithmus ausgestattet war. Dabei führen Computer komplexe Berechnungen durch, wodurch das HashCash verdient werden konnte. Nach demselben Prinzip wird heute etwa nach Bitcoins “gemined”. Zu einem marktreifen Produkt haben es diese Versuche jedoch nicht geschafft. Möglicherweise ist die im Gegensatz zu heute wesentlich schwächere Computerleistung ein Grund dafür gewesen.
Im Schatten der Weltwirtschaftskrise 2008
Nicht nur die Leistungsfähigkeit der Computer war zur damaligen Zeit noch nicht “reif” für digitale Währungen, auch gab es offenbar keinen wirklichen Bedarf. Schlagartig Änderte sich dies jedoch mit Beginn der Weltwirtschaftskrise 2008, als die weltweiten Finanzmärkte massiv einbrachen. Das Vertrauen in die Banken sank und Protestbewegungen wie Occupy Wallstreet machten nicht nur in den USA auf die Missstände aufmerksam. Genau zu dieser Zeit wurde die Domain bitcoin.org registriert und ein Whitepaper mit dem Titel: “Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System” erblickte das Licht der Welt. In diesem Whitepaper stellte ein gewisser Satoshi Nakamoto das Zahlungssystem der Zukunft vor. Transaktionen können von Person zu Person getätigt werden, ohne dass eine zentrale Organisation wie eine Bank oder ein Staat regulierend eingreifen kann. Als Geburtsstunde des Bitcoin kann man den 3. Januar 2009 ansehen, an diesem Tag wurden die ersten 50 Coins geschöpft.
Mittlerweile hat jeder schon einmal von Bitcoin und Co. Gehört, auch private Anleger investieren Teile ihres Vermögens in entsprechende Währungen. Wie lange der Hype noch anhält, lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt kaum vorhersagen, Experten schätzen jedoch, dass wir uns gerade erst am Anfang einer regelrechten Krypto-Revolution befinden.