(CIS-intern) – Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe machen auch vor vermeintlich geschützten Räumen, wie pädagogischen Einrichtungen nicht halt. Eine Erkenntnis, die Lars Wulff, Leiter des städtischen Kinder- und Jugendforums BISS und Stadtjugendpfleger, bewusst ist. Bewusst deshalb, weil er sich vor seiner Tätigkeit im BISS mehrere Jahre im Kinderschutz-Zentrum Westküste des Diakonischen Werks Husum als Präventionskraft im Bereich „Verhinderung von sexueller Gewalt“ beschäftigt hat.
Foto: Marko Bahr / Martin Sanders (sitzend links) und Mitarbeitende der Offenen Jugendarbeit Nordfriesland.
„Das Thema war, ist und bleibt aktuell. Alle Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten haben sich deshalb damit auseinanderzusetzen“, so seine Meinung, gerade auch mit Blick auf die Odenwaldschule und die Ereignisse der Kinderheime auf Föhr und Sylt.
In einem seiner Netzwerke, das aus sozialen Einrichtungen besteht, machte er es deshalb zum Thema und stieß dabei auf offene Ohren.
Die Leitenden der Jugendzentren und der Mädchentreffs in Nordfriesland arbeiten deshalb seit über einem Jahr noch aufmerksamer daran, den Besucherinnen und Besuchern in Ihren Einrichtungen einen „Sicheren Ort“ zu bieten.
„Es ist kaum möglich, diesem Thema mit dieser Schwere sachlich zu begegnen“, so Lars Wulff. Neben Risikoanalysen und einem erweitertem Führungszeugnis sind Sachlichkeit und Fachlichkeit unbedingt notwendig, um Dinge direkt anzusprechen, auch mit dem Bewusstsein, dass Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffigkeit in allen Bereichen zu finden sein können, in denen Erwachsene mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Eine gute Begleitung erfahren die Leitenden der Offenen Jugendarbeit durch das Kinderschutz-Zentrum Westküste des Diakonischen Werkes. Mitarbeiter Martin Sanders referierte in diesem Zusammenhang bereits im Vorjahr über notwendige Präventionsmaßnahmen, im weiteren Teil ging es dieses Jahr um die Erkennung einer möglichen Kindeswohlgefährdung. Gleichzeitig erörterte Sanders die Hilfestellung, die das Kinderschutz-Zentrum Westküste den Beteiligten bieten kann. „Es ist nicht leicht, eine Kindeswohlgefährdung definitiv zu erkennen und zu benennen. Nicht nur für Menschen aus den pädagogischen Arbeitsbereichen“, so Martin Sanders.
Er rät im Zweifelsfalle um ein Gespräch mit den „In soweit erfahrenen Fachkräften (Insofas)“, die im Kinderschutz-Zentrum zu erreichen sind. Die Insofas bieten, auch anonym, ein Ohr für die Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, deren Wohl möglicherweise gefährdet ist.
Diesen Hinweis nahmen die Beteiligten dankbar an, mit der Feststellung, in diesem Prozess gute und kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Kreis Nordfriesland vorzufinden.
Kontakt Insofas: Über das Kinderschutz-Zentrum Westküste im Diakonischen Werk, Telefonnummer 04841-691450.