Werbung



Sitzung des Husumer Seniorenbeirates stand ganz im Zeichen der Wahl um das Bürgermeisteramt

Add to Flipboard Magazine.
Redakteur
5/5 - (1 vote)

(CIS-intern) – Die öffentliche Sitzung des Seniorenbeirates stand ganz im Zeichen der Wahl um das Bürgermeisteramt. Alle fünf Kandidierenden ließen sich die Möglichkeit nicht nehmen, sich im Ratssaal des Rathauses den Fragen des Seniorenbeirates sowie der gut 80 Anwesenden zu stellen.

Die Moderation hatte Friedemann Magaard übernommen. In der ersten ausgelosten Rederunde konnten sich Isabell Thomas, Horst Bauer, Martin Kindl, Lars Schmidt und „Neuhusumer“ Timo Beckmann persönlich vorstellen und ihr Hauptanliegen festmachen.

So steht Isabell Thomas für eine Förderung touristischer Projekte, um die Aufenthaltsqualität in der Storm-Stadt zu steigern. Dazu gehöre für sie auch eine autofreie Innenstadt. Zudem sehe sie, dass „wir perspektivisch mehr Pflegekräfte brauchen“ und gerne würde sie einen weiteren Pflegestützpunkt einrichten.

Der gebürtige Hamburger Timo Beckmann machte „Ernst“ und zeigte sich stolz, seit dem 2. Mai offiziell Husumer zu sein. Schwerpunkte sind für ihn die Digitalisierung und die Barrierefreiheit. Für eine autofreie Innenstadt wäre eine Verträglichkeitsprüfung sinnvoll und er war verwundert, warum es keine empirische Erhebung zum Testlauf der autofreien Schiffbrücke gab, auf der man aufbauen könne.

Für Horst Bauer steht das Leben in Husum im Mittelpunkt. Dazu gehöre die Mobilität, aber auch bei der ärztlichen Versorgung gebe es noch ganz viel zu tun. Er verwies auf die Schwierigkeit, nur zum Beispiel eine neue Hausärztin zu finden. Man müsse ebenfalls mehr beim Wohnungsbau tun, so dass es sich für ältere Menschen lohne, Eigentum zu veräußern und in eine Mietwohnung zu ziehen. Denn dieser Wunsch sei auf jeden Fall vorhanden, aber oft nicht bezahlbar. Zur Lebensqualität gehörten auch der Sport und das Hallenbad. Beim ÖPNV sehe er die Zeit der großen Busse schwinden. Hier müsse man auf kleinere Busse setzen und das Carsharing-Angebot ausweiten.

Martin Kindl setzt Prioritäten in Sachen Teilhabe bei Mobilität, Freizeit und Kultur und beim Wohnen. Barrierefreiheit sei in Neubauten zwar bereits weitgehend Standard, aber man könne in Husum gerne „größer denken“. Wohnviertel in verschiedenen Größen und Standards für die Anforderungen von Familien ebenso wie von Alleinstehenden. Das wäre für ihn „echte Inklusion“ und ein „Zusammenleben und nicht nebeneinander her leben.“

Lars Schmidt setzt auf nachhaltige Energien und Tourismus, um junge Leute hier zu halten. Der Dialog müsse steigen und harte Fronten gelte es aufzubrechen. Er stehe für eine offene Kommunikation, auch um die Frage „Was mache ich für das Miteinander von Jung und Alt?“. Investoren für Wohnungsbau gebe es mehr und mehr durch verbesserte Förderungen.

Aber hier wünschte sich Martin Kindl einen gesunden Mix und eine Staffelung, damit nicht nach 35 Jahre Zweckbindung alles gleich wegbreche.

Im weiteren Verlauf ging es noch um konkrete Themen. So ist das mit der autofreien Innenstadt gar nicht so einfach. Die Lokalmatadore waren sich einig, dass dies nicht von heute auf morgen gehe. Ebenso stelle die Barrierefreiheit – wie etwa die hohen Bordsteine und nicht immer stimmigen Absenkungen – eine Herausforderung dar, die in erster Linie von der Politik und nicht vom Bürgermeister entschieden werde. Alles brauche Vorlauf. Und so konnte der Einwand eines Zuhörers, dass er vielleicht gar nicht mehr mit seinem Großeinkauf zu seiner Wohnung in der Innenstadt komme, entschärft werden.

Auf absehbare Zeit würde sich nichts ändern können. Insgesamt müsse man dann mit allen Beteiligten reden, vom Anwohnenden bis hin zum Gewerbetreibenden, der auf den Lieferverkehr angewiesen sei. So gab es die Einsicht, dass es in Husum zwar viele Diskussionen, aber wenig Entscheidungen gebe und dass sich dieses unbedingt ändern müsse.

Auch im ÖPNV sei derzeit nicht unbedingt eine Veränderung zu erwarten, so Isabell Thomas, „denn es war schon 2020 ein Kraftakt, das Rendezvous der Busse am ZOB hinzubekommen.“ Und das Konzept gelte vorerst bis 2029. Die Frage aus dem Publikum nach mehr Sitzgelegenheiten vor allem in der Peripherie von Husum und auf der Achse vom Bahnhof bis zum Krankenhaus fand positives Echo. Da würden sich alle Kandidierenden einsetzen wollen, um hier schnell Abhilfe zu schaffen.

Im Anschluss standen alle noch im regen Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern, um Fragen zu beantworten. Der Seniorenbeirat sah für sich eine gelungene, spannende Veranstaltung, die sich gelohnt hat.

BU: Das Interesse war groß daran, um zu hören, was die Kandidierenden zu sagen hatten. Foto: Petra Blume

Nächster Beitrag

Rathaus erweitert Online-Service

5/5 - (1 vote) Die Stadtverwaltung bietet inzwischen viele Formulare an, die via Internet für die Bürgerinnen und Bürger online verfügbar sind   Husum macht es den Bürgerinnen und Bürgern zukünftig noch leichter, Verwaltungsdienstleistungen mit der Stadtverwaltung abzuwickeln. An- und Abmelden von Gewerbe sowie Hunden, Anträge für Sondernutzung im Gastronomiebereich […]