Werbung



Messe Husum & Congress machen sich auf den Weg, noch nachhaltiger zu werden

Add to Flipboard Magazine.
Redakteur
5/5 - (1 vote)
Foto: WFG NF

(CIS-intern) – Unternehmer stehen vor einer der größten Herausforderungen ihrer Firmengeschichte. Sie müssen in Berichten und Buchhaltung nachweisen können, dass sie nachhaltig wirtschaften – und das nicht etwa nur mit dem Hinweis auf ihr Energiekonzept oder die Mülltrennung, sondern vor dem Hintergrund der international gültigen Nachhaltigkeitsziele. Die Wirtschaftsförderung Nordfriesland (WFG-NF) unterstützt in den Projekten “Grøn-Business” und “Klimaneutrale Wirtschaft NF” Firmen konkret bei diesem Prozess. Überzeugt vom starken Engagement der WFG, ließ sich auch die Messe Husum & Congress (MHC) auf ihrem Weg zur Umwandlung beraten.

“Wir haben von der WFG wertvolle Anregungen erhalten, die uns unserem Ziel, ökologisch nachhaltig zu wirtschaften, wieder ein Stück näherbringen”, sagt Meike Kern, Geschäftsführerin der MHC. Sie ist sich sicher: “Das ist eine wertvolle Investition in die Zukunftsfähigkeit der Messe Husum, um nicht den Anschluss zu verlieren”. Die Messewirtschaft in Deutschland habe sich bereits 2022 branchenweite Standards zur ökologischen Nachhaltigkeit gesetzt. Ein erstes Etappenziel sei, bis zum Jahr 2025 zu 100 Prozent Ökostrom einzusetzen. Kern: „Durch die Stadtwerke Husum haben wir dieses Ziel bereits erreicht. Doch es gibt viele weitere Punkte. “

Ihr gehe es nicht nur darum, ein entsprechendes Umwelt-Zertifikat zu erhalten, sondern auch um die Umsetzung einer persönlichen Überzeugung. Bereits 2008 hatte sie als Direktorin einer Textilmesse in Frankfurt am Main begonnen, einen nachhaltigen Auftritt zu etablieren. Umso mehr sehe sie die Verantwortung in ihrer neuen Position: „Als Ausrichter der Husum Wind, der Themenmesse für erneuerbare Energien mit internationaler Ausstrahlung, sehe ich uns hier noch einmal besonders in der Pflicht, unsere Nachhaltigkeitsziele konsequent zu verfolgen.“

Die Messechefin erinnert daran, dass nicht nur bei Bewertungen im Internet auf nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen Wert gelegt werde. Auch Partnerfirmen, Aussteller und Dienstleister seien längst sensibilisiert. “Nachhaltigkeit lässt sich aber nicht diktieren”, sagt Meike Kern und suchte Anfang des Jahres in ihrem 35-köpfigen Team Mitstreiter für einen Nachhaltigkeits-Arbeitskreis. Der tagt mittlerweile einmal im Monat unter der Leitung von Johanna Hansen und Melina Mannebach-Nogueira. Insgesamt kümmern sich zwischen acht und zehn Mitarbeitende engagiert um acht definierte Felder: Ökostrom, Wertstoffe, An- und Abreise, Mobilität, Recycling, Beschaffung/Logistik, Wasser und Catering.

Im Mai nutzte Meike Kern ergänzend einen von der Wirtschaftsförderung und der IHK angebotenen Workshop im NIC, dem von der WFG betriebenen Innovations-Center in Niebüll. Vermittelt wurde, wie die eigenen CO2-Emissionen konkret ermittelt und bewertet werden. Danach gilt es zu entscheiden, was als nächstes auf dem Weg zur wettbewerbsfähigen Messe zu tun ist.

Der Nachhaltigkeits-Arbeitskreis der Messe arbeitet konkrete Punkte ab. Eines der interessanten Beispiele dürfte das Recycling der mehrere hundert Meter langen Teppiche sein, die bei der Husum Wind in den Hallen verlegt werden. Außerdem werde mit der Bahn über Sonderkonditionen für Messe-Besucher verhandelt, um die Anreise ohne Auto attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig sollen auch Parkplätze für Radfahrer ausgeweitet und mobile Fahrradständer eingesetzt werden. Auch das Catering stellt im Messebetrieb eine bedeutende Stellschraube dar. Die MHC setzt hier auf ein Hauscatering, das saisonal, fleischarm, vielfach aus ökologischem Anbau bzw. von regionalen Höfen liefert und bei der Essensausgabe auf Mehrweggeschirr verzichtet.

Weitere Ziele, die der Arbeitskreis verfolgt: Wo es nur geht, soll von Papier auf digitale Angebote umgestellt werden. Wasserhähne in den Sanitärräumen sollen nicht so lange nachlaufen wie bisher. Und es werde geprüft, ob die Leichtbauhallen statt mit Öl mit Ökostrom beheizt werden können. “Es gibt immer etwas zu verbessern“, sagt Meike Kern. „Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland bietet dabei eine gute Unterstützung, weil sie sich an eine gesamte Region wendet. Und nur dann, wenn viele Unternehmen der Region gemeinsam vorangehen, werden wir eine breite Wirkung erzielen.“

Damit Unternehmer bei dem komplexen Prozess nicht wie der Ochs vor Berge stehen, hilft ihnen die Wirtschaftsförderung Nordfriesland ganz konkret mit zwei Projekten.

Klimaneutrale Wirtschaft NF: Dieses Projekt knüpft daran an, dass Nordfriesland ohnehin schon Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien und der Umsetzung von Bürgerenergie-Projekten ist. Schleswig-Holstein will klimaneutrales Industrieland werden. Das Projekt „Klimaneutrale Wirtschaft NF“ möchte Unternehmern zeigen, wie das gelingen kann in dieser ländlichen Region, geprägt von kleinen und mittelständischen, handwerklichen und touristischen Betrieben.

Grøn-Business: Das Interreg-Projekt unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) dabei, ihre Abläufe nachhaltiger auszurichten. Es sollen gerade den kleineren Firmen in der dänisch-deutschen Grenzregion, die keine eigene Nachhaltigkeitsabteilung unterhalten können, Schritte zu einer nachhaltigeren Unternehmensstrategie aufgezeigt werden.

Grafik: Messe Husum & Congress