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Per virtueller Realität zu Ludwig Nissen nach New York

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Redakteur
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(CIS-intern) –  Der berühmte Auswanderer Ludwig Nissen aus Husum schrieb mit seinem sagenhaften Erfolg in den USA Geschichte. Das Leben des gebürtigen Husumer lässt sich jetzt auf moderne Art und Weise besonders immersiv erleben: Im Nordfriesland Museum. Nissenhaus Husum wartet mit der virtuellen Realität (VR) eine Museumsausstellung der besonderen Art. Ihren Anfang fand die virtuelle Realität tatsächlich in der Unterhaltungsbranche, doch auch zur Vermittlung von Kulturgütern wird die Technik heute eingesetzt. Es wartet ein immersiver Museumsbesuch, der Eindruck hinterlässt.  

Foto: von Jazna Rossi auf Pixabay

Die Technologie, die in der Unterhaltungsbranche begann

Ihren Ursprung fand die Technologie der virtuellen Realität bereits im Jahr 1968, als an der Harvard University in den USA ein Laborexperiment durchgeführt wurde, das sich als Grundlage für weitere VR-Entwicklungen herausstellen würde. In den 1990ern versuchten die Spieleunternehmen Sega und Nintendo, die virtuelle Realität in den Alltag der Spielfreunde einzuführen, schafften es jedoch nie zu Erfolg. Weitere 15 Jahre gingen ins Land, bis schließlich 2012 die VR-Brille Oculus Rift auf den Markt kam und erstmalig VR-Erlebnisse salonfähig machte. Es folgten unter anderem Playstation VR und HTC Vive, mit denen schließlich immer mehr VR-Brillen in die Haushalte der Menschen gebracht wurden. Mit dem Trend kam auch eine ganze Reihe an VR-Videospielen heraus, so wurden eine Vielzahl an bestehenden Game-Hits in die virtuelle Realität portiert, sogar das klassische Kartenspiel Poker wurde in die dritte Dimension gehoben. Mit speziell für die virtuelle Realität entwickelten Spielen soll das immersive Erlebnis immer besser werden. Mainstream hat die virtuelle Realität in den Haushalten der Spielfreunde zwar noch nicht erreicht, doch zweifelsohne lässt die Technologie die Zukunft der Videospiele sichtlich näher rücken. Inzwischen hat die virtuelle Realität längst den Sprung aus der Unterhaltungsbranche in zahlreiche weitere Bereiche geschafft. So wird sie heute nicht mehr nur zum Spielen eingesetzt, sondern auch, um beispielsweise Kulturgüter auf neue Art zu erleben.

Das VR-Erlebnis im Nissenhaus in Husum

Foto: von Eugene Capon auf Pixabay

In Husum warten kulturelle Erlebnisse der besonderen Art. Als eines der Museen in Husum bietet das Nissenhaus die Möglichkeit, mithilfe der virtuellen Realität mit allen Sinnen in die Ausstellung zu tauchen. Das Ludwig-Nissen-Haus, in dem sich das Nordfriesland Museum. Nissenhaus Husum befindet, ist selbst ein Nachlass von Ludwig Nissen, der in Husum aufwuchs und später nach New York auswanderte. Dort schaffte er es im späten 19. Jahrhundert, als Diamantenhändler und Mäzen zum Millionär zu werden und Geschichte zu schreiben. Mit seiner Frau lebte der gebürtige Husumer in einer Villa, die er im frühen 20. Jahrhundert vom norwegischen Architekten Arne Dehli erbauen ließ. Dabei handelte es sich um einen luxuriösen Komplex mit über 20 Zimmern, einem eigenen Festsaal, sowie Kegelbahn und Pferdestall. Besuchen lässt sich die ehemalige Heimat Nissens heute jedoch nicht mehr, denn nachdem er 1924 verstarb, wurde die Villa 1972 abgerissen.

Dank der modernen Technologie der virtuellen Realität kann man jedoch auch heute noch das beeindruckende Gebäude besuchen und erkunden, wie der Millionär damals lebte. Im Nordfriesland Museum. Nissenhaus Husum wurden eine Vielzahl an Fotos des berühmten Auswanderers eingesetzt, um seine Villa in der virtuellen Realität nachzustellen und erlebbar zu machen. Besucher des Museums setzen sich im Nissenhaus die VR-Brille auf und werden kurzerhand mit allen Sinnen nach New York versetzt. Man kann sich virtuell ausgiebig im Gebäude umsehen, Informationen zu den prachtvollen Gemälden an den Wänden erhalten, virtuell im Fotoalbum blättern und aus dem Fenster blicken.

Kulturgüter virtuell vermittelt

Mit der virtuellen Realität lassen sich Kulturgüter auf eine immersive Art und Weise vermitteln, die es noch nie zuvor gegeben hat. Vergangene Zeiten und kulturelle Highlights werden so dem Besucher nahegebracht, der diese nicht nur ansehen, sondern wahrlich erleben kann. Bei der virtuellen Realität handelt es sich heute um eine Technologie, die in immer mehr Museen Deutschlands Anwendung findet und Besuchern zahlreiche Kulturgüter auf immersive Weise mit allen Sinnen erleben lässt. Ein weitere Museum in der Region macht sich die VR-Technologie bereits zunutze: Im Lübecker Museum wird ein Literaturerlebnis in der dritten Dimension angeboten. Mit der Ausstellung „Inside Blechtrommel“ wird im Günter Grass-Haus in Lübeck der Roman des berühmten Schriftstellers „Die Blechtrommel“ aus 1959 digital erlebbar. Mithilfe modernster Technik wird im Lübecker Museum der literarische Ort begeh- und erlebbar. Jede Menge Objekte und Symbole aus dem Roman sind interaktiv in das VR-Erlebnis integriert. So immersiv ließ sich wohl noch kein Roman erleben.

Die Möglichkeiten der virtuellen Realität sind vielseitig. Neben der Unterhaltungsbranche fasst die Technologie langsam auch im kulturellen Bereich Fuß und wird in immer mehr Museen zur immersiven Ausstellung eingesetzt. Im Nissenhaus in Husum wartet ein modernes Kulturerlebnis mit allen Sinnen.

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