(CIS-intern) – Das städtische Kinder- und Jugendforum BISS in der Norderstraße 15 ist zwar aufgrund der aktuellen Lage geschlossen und dennoch hält der Name auch in diesen schwierigen Zeiten, was er verspricht. BISS steht für Beraten, Informieren, Schnacken und Spielen.
Foto Biss / BU: (von links) Lars Wulff, Kati Henn mit Hund Blanche, Dennis Bartel, Mille Manske, Jutta Wolff und Lena Wulff.
Das BISS-Team ist nach wie vor für die Kinder und Jugendlichen da, dank digitaler Medien und natürlich wie gewohnt kreativ. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Homeoffice und von dort aus täglich auf Instagram mit Live-Geschichten zu sehen. Da wird über dieses und jenes geklönt, die sogenannten Followerinnen und Follower haben die Möglichkeit, Nachrichten zu hinterlassen, für sie wird gesungen, Basteltipps und brauchbare Hinweise auf das, was in den Medien passiert, gegeben und vieles mehr. „Eben alles, womit man den Tag gut herumbringen kann“, fasst BISS-Leiter und Stadtjugendpfleger Lars Wulff zusammen. „Meine Kolleginnen und Kollegen machen das total gut und es kommt gut an. So zu arbeiten ist für uns auch Neuland, aber wir wagen uns daran und nehmen diese Vertrauenszeit, genannt Home-Office, sehr ernst“, macht er deutlich.
Online wird über eine Play-Station gespielt, dass bedeutet: Man kann gemeinsam mit Mille Manske und Dennis Bartel virtuell gegeneinander antreten und nebenbei mit Headset auch miteinander reden.
Lars Wulff ist täglich im BISS vor Ort, hat beispielsweise eine feste Telefonzeit von 11 bis 12 Uhr. „Es gibt unter anderem auch Beratungsbedarf für unsere jugendlichen Migrantinnen und Migranten zu Bewerbungen und Unterstützung bei Formalien, das geht ohne direkten Kontakt über USB-Stick oder über den Briefkasten. Unser BISS-Team kommt täglich in der Mittagszeit über Skype zusammen. Wir tauschen uns aus und motivieren uns. So eine Situation hat es seit 60 Jahren Jugendzentrum noch nie gegeben“, meint er. Täglich gibt es ein Rätsel und den Witz des Tages, ausgehängt im BISS-Fenster zusammen mit anderen Anregungen. „Die Leute gucken tatsächlich, alle haben Zeit“, freut sich Lars Wulff über die Resonanz.
Außerdem wird nach wie vor das “Husum hält zusammen”-Solidaritätsband als Aktion angeboten. Jedes geknüpfte, gestrickte oder gehäkelte Band kann – egal in welcher Länge – in den BISS-Briefkasten eingeworfen werden. Alle Enden werden verknüpft und via Instagram präsentiert.
„Das Band wird langsam länger, aber mit der Menge an Wolle, die wir zur Verfügung stellen, müsste es schon hundert Meter lang sein. Frage: Was passiert mit der Wolle“, schmunzelt Lars Wulff. Andere kleine BISS-Verschenk-Aktionen kommen ebenfalls gut an: „Wir haben einige aussortierte Puzzles zum Mitnehmen und kleine Osterbasteltüten vor die Tür gestellt, die gingen weg wie warme Semmeln – Jugendarbeit to go sozusagen.“
Nicht zu vergessen: Der April ist ohnehin der Zeitpunkt, an dem das BISS mit Hochdruck am Ferienpass arbeitet. Dabei weiß das Team noch gar nicht, ob alles stattfinden kann. Auch der Weltkindertag ist in Planung, aber hier gilt das Gleiche. „Da müssen wir spontan gucken, was möglich ist und was nicht. Es wird sicherlich ganz anders sein wie in den Vorjahren. Es ist extrem viel Denkarbeit und fordert ein höchstes Maß an Motivation. Das Team macht das super und es zeigt sich der außerordentlich gute Teamgeist.“
Das BISS-Team ist sich einig: Bei allem, was derzeit im Angebot steht, vermisst es die Arbeit vor Ort mit den Besucherinnen und Besuchern. „Das ist das, was unsere Arbeit ausmacht und das können wir zurzeit nicht bieten. Und wenn der ganze Spuck vorbei ist, machen wir eine Riesensause“, sind sich alle sicher.