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Frauen-Film-Reihe 2023

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Redakteur
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Zum 29. Mal laden die Husumer Kinobetriebe und das Gleichstellungsbüro des Kreises Nordfriesland zur Frauen-Film-Reihe ein. Vom 8. November bis 6. Dezember 2023 erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer im Husumer Kinocenter, Neustadt 114, fünf außergewöhnliche Filme. Im Vordergrund stehen Protagonistinnen, die sich auf den Weg machen, gesellschaftliche Zwänge und Widerstände zu überwinden. Die Vorführungen beginnen jeweils um 16 Uhr sowie 20 Uhr. Der Eintritt kostet nachmittags acht Euro und abends zehn Euro.

 

Die Reihe beginnt mit einem Porträt über die Filmemacherin Helke Sander, einer Ikone der Frauenbewegung und des deutschen Films. Die Regisseurin Claudia Richarz stellt ihren Film am Eröffnungstag persönlich vor – noch vor dem Bundesstart im kommenden Jahr. Weiter geht es mit einem französischen Film, in dem Zwillingsschwestern gegen Widerstände ein eigenes Orchester gründen, das Musikerinnen und Musikern aus allen Kulturen offensteht.

 

Zur Halbzeit befinden sich mehrere Frauen einer religiösen Gemeinschaft in „Die Aussprache“ in einem Konflikt zwischen der Wahrheit und ihrer Religion. Frauke Finsterwalders Film „Sisi & Ich“ setzt einen anderen Ton als viele Sisi-Filme. Er macht mit dem historischen Kaiserinnenstoff etwas leuchtend Neues. Die Filmreihe endet schließlich mit „Schlamassel“. Darin richtet die Nachwuchsjournalistin Johanna ihren Blick auf die Vergangenheit, die alte schmerzhafte Wunden bei der 80-jährigen Seniorin, deren Geschichte sie erzählt, sowie bei ihr selbst aufreißt.

 

Nähere Informationen gibt es unter www.nordfriesland.de/Gleichstellungsbüro oder www.kino-center-husum.de. Karten können unter 04841 2569 oder auf der Internetseite des Kino-Centers vorbestellt werden.

 

Details zu den Filmen:

 

Aufräumen – Porträt der Filmemacherin Helke Sander

8.11.2023
Deutschland 2023, 82 Minuten

Regie: Claudia Richarz

Helke Sander, eine Ikone der Frauenbewegung und des deutschen Films, löste mit einem kleinen Impuls eine historische Veränderung aus. 1967 gründete sie den Aktionsrat zur Befreiung der Frauen und setzte sich für unbezahlte Care-Arbeit sowie bessere Kinderbetreuung ein. In ihrer legendären „Tomatenrede“ erklärte sie 1968, dass eine gesellschaftliche Veränderung ohne die Befreiung der Frauen nicht möglich sei. Trotz Widerstand realisierte sie Filme und gründete die Zeitschrift „Frauen und Film“. Ihr Lebensmotto: kritisch denken und auf sich selbst hören. Die Dokumentation blickt auf das turbulente Leben der mittlerweile 80-Jährigen zurück, die fortwährend jeglichen Widerständen trotzt.

 

Divertimento – Ein Orchester für alle

15.11.2023
Frankreich 2022, 115 Minuten

Regie: Marie-Castille Mention-Schaar

FSK ab 12
Zwei 17-jährige Zwillingsschwestern aus einer Pariser Vorstadt wollen in den 1990er-Jahren Dirigentin beziehungsweise Cellistin werden, stoßen aber sowohl im Gymnasium als auch im

Konservatorium auf große Widerstände. Deshalb beschließen sie, ein eigenes Orchester zu gründen, das Musikern aus allen Kulturen offensteht.

Das biografische Sozialdrama stützt sich auf die Lebensgeschichten von Zahia und Fettouma Ziouani, die als Töchter algerischer Einwanderer 1998 das Sinfonie-Orchester Divertimento gründeten. Der konventionell erzählte, aber einfühlsame Film kritisiert Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Klassendünkel und entschädigt für Klischees mit schwungvollen Musikdarbietungen.

 

Die Aussprache

22.11.2023

USA 2023, 105 Minuten

Regie: Sarah Polley

FSK ab 12

Auf einem Heuboden finden sich mehrere Frauen einer religiösen Gemeinschaft für ein geheimes Treffen zusammen. Mehrere von ihnen wurden über Jahre hinweg von Männern ihrer Kolonie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Doch es fällt ihnen schwer, ihren Glauben mit den sexuellen Übergriffen zu vereinbaren. Nun diskutieren Ona (Rooney Mara), Salome (Claire Foy), Mariche (Jessie Buckley) und Co., was sie als Nächstes tun sollen. Drei Möglichkeiten gibt es:

  1. Sie können bleiben und nichts tun.
  2. Sie können bleiben und gegen das Verbrechen vorgehen.
  3. Oder sie können die Kolonie verlassen.

Was ist wichtiger: Wahrheit oder Religion? Manche befürchten, offener Widerstand könnte ihnen den Zugang zum Himmel verwehren. Andere glauben, ohne ihre Männer und Söhne nicht überleben zu können. Doch wenn sie eine Entscheidung fällen, dann nur gemeinsam. Und so beginnt die Aussprache zwischen den Frauen. Dieser Film wird anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) gezeigt.

 

Sisi & Ich

29.11.2023

Deutschland, Schweiz, Österreich 2023, 132 Minuten

Regie: Frauke Finsterwalde

FSK ab 12

Gräfin Irma (Sandra Hüller) folgt als Hofdame Kaiserin Sisi (Susanne Wolff) nach Griechenland, wo sie fern vom strengen und einengenden österreichischen Hof und nur umgeben von adligen Frauen nach Freiheit von den Erwartungen ihrer Familie strebt. Irma ist fasziniert von der außergewöhnlichen Frau und ihren modernen Ideen. Sie wird schnell ihre Vertraute und sehnt sich bald schon nach mehr Zuneigung von der Kaiserin, als es die Sitten der Zeit den beiden Frauen erlauben. Die sorglose Zeit am Mittelmeer muss unweigerlich enden, als klar wird, dass Sisi nicht auf Dauer vor ihrer Verantwortung fliehen kann.

 

Schlamassel

6.12.2023

Deutschland 2023, 115 Minuten

Regie: Sylke Enders

FSK ab 12

  1. 7 ½ Jahre nach der „Wende“. Das Jahr, in dem Johanna‘s (Mareike Beykirch) Oma stirbt. Johannas Seele tobt. Egal, was sie tut, es ist falsch. Auf einmal soll es falsch sein, dem Erbschleicher von Onkel auf Omas Begräbnis mal die Meinung zu geigen. Johanna gibt sich keine Zeit – nicht zum Trauern und nicht, um zur Ruhe zu kommen. Zerrieben von ambivalenten Gefühlen läuft sie sich privat und bei der Arbeit als bessere Praktikantin wund, meist hinter ihrer Kamera versteckt. Als das Originalfoto einer KZ-Aufseherin in ihre Hände gerät, sieht sie sich schnell die Karriereleiter hochklettern. Sie macht die Fotografierte Annelise Deckert ausfindig und bringt sie zum Reden. Doch das Foto reißt alte, schmerzhafte Wunden wieder auf.
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