Der Landesverband der Tafeln in Schleswig-Holstein und Hamburg e. V. hatte zur Mitgliederversammlung ins Gemeindehaus der St. Marienkirche eingeladen. Unter den Gästen war auch Bürgervorsteher Robert Koch, der ein Grußwort hielt.
„Dieses Treffen ist sehr bedeutsam, haben sich doch heute hier Menschen wie Sie versammelt, die durch ihr Engagement und ihre Solidarität einen unschätzbaren Beitrag zu unserer Gemeinschaft leisten“, so Koch.
Die Bedürftigen, die auf die Tafeln angewiesen seien, erlebten den Gang dorthin oft mit gemischten Gefühlen. Für einige sei es eine demütigende Erfahrung. Es falle ihnen nicht leicht, sich in die Rolle der Empfangenden zu begeben und sich als jemand zu identifizieren, der Hilfe brauche. Gerade in einer Gesellschaft, die oft sehr viel Wert auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit lege, sei es für viele schwer, sich Unterstützung zu holen und ihre Not öffentlich zu machen.
„Mir persönlich zeigen die Tafeln deshalb auch eine andere Seite auf: Sie sind nicht nur ein Ort des Gebens, sondern auch des Empfangens. Es ist ein Ort, an dem Bedürftige nicht nur Lebensmittel, sondern auch ein Stück Gemeinschaft erfahren können.“
Für ihn sei es kaum fassbar, dass es in einem Land wie Deutschland, in dem Lebensmittel im Überfluss vorhanden sind, viele Bedürftige gebe, die kaum bis keinen Zugang zu nahrhaften und gesunden Produkten hätten. „Dennoch ist dies die Realität, mit der wir alle konfrontiert sind. Die Tafeln haben es sich zur Aufgabe gemacht, diesem Missstand entgegenzuwirken. Durch die Sammlung von überschüssigen, aber qualitativ einwandfreien Lebensmitteln und deren Verteilung an Bedürftige leisten Sie unverzichtbare Beiträge zur Linderung von Armut und sozialer Ausgrenzung“, sagte der Bürgervorsteher.
Es sei von größter Bedeutung, dass alle – als Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen – einen Teil dazu beitragen, die Tafeln zu unterstützen. Sei es durch Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit oder die Sensibilisierung unseres Umfelds für die Arbeit der Tafeln. „Nur durch gemeinsames Handeln können wir sicherstellen, dass niemand in unserer Gesellschaft Hunger leiden muss. Ohne Sie alle hier und die zahlreich engagierten Helfer wäre die Arbeit der Tafeln nicht denkbar. Sie sind das Rückgrat dieser Bewegung und verdienen meine höchste Anerkennung“, machte Robert Koch deutlich.