Die Stadt Husum konnte kürzlich ein besonderes Vermächtnis erfüllen: Ein verstorbener Bürger aus Husum hatte der Stadt in seinem Testament Geld hinterlassen unter der Bedingung, dass die Summe ausschließlich zur Pflanzung neuer Bäume verwendet wird. Auf Empfehlung des Hauptausschusses nahm das Stadtverordnetenkollegium dieses Vermächtnis an.
Mit Hilfe von schwerem Gerät und viel Muskelkraft setzten Mitarbeitende des Kommunalen Servicebetriebs Husum (KSH) nun insgesamt 20 neue Bäume im Schlosspark. Gepflanzt wurden unter anderem Traubeneichen, Baummagnolien, Esskastanien, Europäische Linden, Rot- und Blutbuchen sowie Pappeln mit einem Stamm-Umfang von zehn bis zwölf und 40 bis 50 Zentimetern.
Die Auswahl der Baumarten und ihre genauen Standorte wurden im Vorfeld von KSH-Teamleiter Martin Boecker eng mit der Oberen Denkmalschutzbehörde in Kiel, der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises abgestimmt. Neben den neuen Baumpflanzungen wurde zudem der Knick an der Parkstraße wiederhergestellt. Der Schlosspark steht seit 1994 unter Denkmalschutz, weshalb alle Maßnahmen besonders sorgfältig geplant werden müssen.
Bürgermeister Martin Kindl bedankt sich im Namen der Stadt herzlich für das Vermächtnis: „Diese Spende ist ein Geschenk an die gesamte Stadtgesellschaft. Die neuen Bäume bereichern unseren Schlosspark und werden vielen Generationen Freude bereiten.“
Der Husumer Schlosspark blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich wurde er im 16. Jahrhundert als repräsentativer Renaissancegarten rund um das „Schloss vor Husum“ angelegt, später im barocken Stil umgestaltet und schließlich nach dem Erwerb durch die Stadt Husum im Jahr 1878 zu einem öffentlichen Park weiterentwickelt. Der Hamburger Gartenarchitekt Rudolph Jürgens schuf damals die naturnahe Parkanlage mit weiten Rasenflächen, Baumgruppen und geschwungenen Wegen, die das Bild bis heute prägt. Zahlreiche Restaurierungsmaßnahmen folgten in den vergangenen Jahrzehnten, sodass der Schlosspark bis heute ein bedeutendes historisches und grünes Kleinod der Stadt bleibt.
