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Startschuss für Fairtrade-Town Husum

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Redakteur
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Weltweit gibt es über 2.200 und bundesweit mehr als 500 Städte und Kommunen, die das Fairtrade-Town-Siegel tragen. In Schleswig-Holstein sind es mittlerweile 20 an der Zahl. „Global denken, lokal handeln“, lautet dabei der Leitspruch und das aus gutem Grund: Das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und gerechtere Handelsstrukturen wächst.

Foto: Stadt Husum

2009 startete die internationale Kampagne Fairtrade-Towns, die sich inzwischen etabliert hat. Husums Stadtverordnetenkollegium beschloss offiziell im November vergangenen Jahres an der Kampagne teilzunehmen, nachdem Peter Knöfler vom SSW den Stein dazu ins  Rollen gebracht hatte.

Nun stand als Auftaktveranstaltung  ein Informationsabend auf dem Programm, zu dem die Stadt ins Rathaus eingeladen hatte. Mit dabei: Markus Schwarz, zuständig beim Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. als Promoter für nachhaltige Beschaffung, Fairen Handel und Unternehmensverantwortung sowie Holger Heinke, der von seinen Erfahrungen als

Verantwortlicher für die Fairtrade-Stadt Niebüll erzählte.

 

„Der Umsatz an fair gehandelten Produkten umfasst etwa eine Milliarde Euro. Der Marktanteil fällt dagegen sehr beschaulich aus und liegt beispielsweise bei Kaffee bei nur vier Prozent“, so Markus Schwarz. Um das zu ändern, bedürfe es aus seiner Sicht struktureller Veränderungen und geballter politischer Forderungen.

 

Wie das gehen könnte, zeigt eine Petition, in der mehr als 70.000 Menschen die Einführung von Fairtrade-Kaffee bei der Deutschen Bahn gefordert hatten. Seit April vergangenen Jahres kommt die Bahn der großen Nachfrage nach und legte mit fair gehandeltem Tee

und Trinkschokolade sogar noch einen drauf.

 

Städte und Kommunen sollten Vorbilder sein, meinte Markus Schwarz. „Durch die Breitenwirkung werden andere durch Aktionen motiviert, sich auch mit Fair Trade zu beschäftigen. Händlerinnen und Händler sowie Unternehmen reagieren auf die Nachfragen und das Interesse der Kundinnen und Kunden.“ Sein Appell: Anlässe schaffen und weitere Akteurinnen und Akteure im Rahmen von Aktionen werben.

 

 

Einige Aktionen in Sachen Fair-Trade hat die Stadt Niebüll bereits hinter sich, wie Holger Heinke deutlich machte. Die Stadt wurde im März 2017 mit dem Siegel Fairtrade-Town ausgezeichnet. „Es fing damit an, dass im Rathaus fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wurde“, schaute er zurück. Was folgte, waren Aktionen, mit denen die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert wurde. „Wir starteten mit fair gehandelter Schokolade, die in einem Schätzspiel zum Einsatz kam, verteilten fair gehandelte Rosen und nahmen andere Menschen, Unternehmen und Institutionen mit ins Boot.“

So bot beispielsweise das örtliche Kino fair gehandeltes Eis an und zeigte einen Film über fairen Handel. „Es gibt aus meiner Sicht keine Gründe, nicht Fair-Trade-Stadt zu werden“, sagte er und auch, dass es Menschen brauche, die Interesse und Lust hätten, sich an der Kampagne zu beteiligen.

 

Im Rathaus waren zur Auftaktveranstaltung der anvisieren Kampagne einige Husumerinnen und Husumer erschienen, die anschließend in großer Runde erste Ideen darboten.

Mit Blick auf die Husumer Gastronomie und Wirtschaft sowie die Gesetze des Marktes war sich Husums Bürgermeister, Uwe Schmitz, sicher, dass man mit dem Thema „offene Türen einrennen werde.“ Er freute sich über die zahlreichen Anregungen der Anwesenden und dankte im Namen der Stadt für das rege Interesse.

 

Als nächsten Schritt wird sich eine lokale Steuerungsgruppe bilden, die das bereits bestehende Angebot von Fair-Trade Produkten in Husum aufnimmt.

Die Gruppe wird dann – genau wie in Niebüll – Aktivitäten planen und koordinieren, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

 

Informationen rund um die Kampagne bietet das Internet unter www.fairtrade-towns.de.

 

BU: Markus Schwarz, zuständig beim Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. als Promoter für nachhaltige Beschaffung, Fairen Handel und Unternehmensverantwortung, war zu Gast im Rathaus zum Thema „Fairtrade-Towns“.

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