Die chemische Industrie ist ein Wirtschaftszweig, welcher sich mit der Herstellung von chemischen Produkten beschäftigt. Chemische Produkte sind für alle anderen Wirtschaftszweige erforderlich. Dazu zählen insbesondere die Kunststoffindustrie, die Lebensmittelindustrie, der Automobilbau und der Maschinenbau. Chemische Produkte sind auch für die Glas- und Baustoffindustrie wichtig.
Bei der chemischen Industrie unterscheidet man zwischen der anorganischen und organischen Chemieindustrie. Bei der anorganischen Chemieindustrie war der Ausgangspunkt für die Entstehung das Bleikammerverfahren. Hier hat man Schwefelsäure hergestellt. Im Jahr 1778 wurde in der ersten Chemiefabrik in der Schweiz konzentrierte Schwefelsäure produziert. Soda stellt ein weiteres wichtiges Schlüsselprodukt der anorganischen Chemie dar.
Foto: pixaaby.com / Rebuplica
Die organische Chemieindustrie ist zwischen den Jahren 1860 und 1900 richtig aufgeblüht. Dabei hat die BASF im Jahr 1885 bereits um die 2.330 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Chemie und Chemiewirtschaft galten in der Vergangenheit als friedens- und staatserhaltend. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und Herbizide die Erträge in der Landwirtschaft gesteigert hatten. Weiterhin wurden auch Farbstoffe entwickelt, welche Farben für Kleidung hervorgebracht hatten. Weiterhin haben chemische Produkte wie Druckerzeugnisse, Häuserfassaden und die Fotografie das Angebot an preiswerten Textilien erhöht. Darüber hinaus haben Kunststoffe neue Güter für Haushalte und Gewerbe geschaffen. Schließlich kam es durch die Entwicklung von Arzneimitteln zu verbesserten Gesundheitszuständen.
Zu Beginn der Industrialisierung hat die chemische Industrie viele Produkte geschaffen, welche in Umlauf gebracht worden sind und die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt beeinträchtigt hatten. Entsprechend hat sich auch der Umweltschutz herausgebildet.
Heutzutage ist die chemische Industrie durch internationale Konzerne geprägt. Es sind vor Allem die mittelständischen Unternehmen, welche die chemische Industrie prägten. In Deutschland ist die Chemiewirtschaft sehr stark wachstumsorientiert. Die wirtschaftliche Entwicklung ist im Jahr 2009 kurz eingebrochen. Anschließend hatte sich die chemische Industrie in den Jahren 2010 und 2011 wieder erholt. Der Umsatz konnte im Jahr 2011 wieder an das hohe Niveau vom Jahr 2006 anknüpfen.
Deutschland ist weltweit gesehen der drittgrößte Importeur und Exporteur von chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen. Deutschland stellt ungefähr 30.000 Chemieprodukte her.
Chemie Unternehmen in Deutschland nutzen gegenwärtig 10 Prozent des gesamten Strom- und Gasbedarfs. Die Preise in Deutschland für Strom und Gas bewegen sich im internationalen Vergleich auf sehr hohem Niveau. Daher fordert der Verband der chemischen Industrie auch mehr Wettbewerb.