
Der Bauausschuss der Stadt Husum hat in seiner heutigen Sitzung mehrheitlich beschlossen, die Sanierungsarbeiten an den beiden Hafenklappbrücken von Mitte Oktober 2026 bis Ende März 2027 zu verlegen.
Durch die zeitliche Verschiebung entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro, die im Haushalt berücksichtigt werden. Grundlage des Beschlusses waren die in der Sitzung vorgetragenen Hinweise, Risiken und Abwägungen zwischen Wirtschaftlichkeit und den Interessen von Anliegern, Tourismus und Schifffahrt.
Die Sanierung betrifft zwei Brücken im Husumer Hafen: Die Fußgängerklappbrücke am Binnenhafen weist erhebliche Schäden auf und muss in Teilen – insbesondere an Pfählen, Elektrik und Hydraulik – erneuert werden. Die Hafenklappbrücke an der Westtangente benötigt eine umfassende Erneuerung des Korrosionsschutzes. Da für beide Maßnahmen eine Sperrung der Wasserstraße erforderlich ist, sollen die Arbeiten möglichst gleichzeitig erfolgen, um die Belastung für den Schiffsverkehr zu minimieren.
Ursprünglich war vorgesehen, die Sanierung beider Brücken zwischen Februar und Juli 2026 durchzuführen. Nach Gesprächen mit der Sportbootvereinigung Nordsee e.V. und der Werbegemeinschaft Husum e.V. wurde angeregt, die Bauarbeiten in die Wintermonate zu verlegen. Begründet wurde dies mit dem deutlich geringeren Verkehrsaufkommen in dieser Zeit und dem Wegfall der Sportschifffahrt im Winter. Dadurch könnten die Einschränkungen für Hafenbetriebe, Tourismus, Gastronomie und die Hafenrundfahrt „Möwe Willi“ deutlich reduziert werden.
Dem Vorschlag standen jedoch auch Nachteile gegenüber: Die Arbeiten im Winter sind witterungsbedingt schwieriger und erfordern zusätzliche Maßnahmen wie Beheizung und Überwachung der Baustelle. Zudem bestehen technische Risiken, etwa die Notwendigkeit einer zusätzlichen Standsicherheitsprüfung der Fußgängerklappbrücke nach dem Winter 2025. Diese Faktoren führen zu Mehrkosten von rund 100.000 Euro und möglichen Bauzeitverzögerungen.
Trotz der finanziellen Mehrbelastung und des erhöhten technischen Aufwands bewertete der Bauausschuss die Vorteile für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger als ausschlaggebend. Durch die Verlagerung in die Wintermonate wird der Betrieb im Hafenbereich während der touristischen Hauptsaison weitgehend aufrechterhalten.
Der Ausschuss folgte damit dem Vorschlag der beteiligten Vereine und beschloss die zeitliche Verschiebung der Bauarbeiten unter Berücksichtigung der genannten Risiken und Haushaltsvorgaben.
Foto: Stadt Husum




