(CIS-intern) – Immer mehr Menschen wollen wissen, was in ihren Lebensmitteln steckt, wo sie herkommen und wer sie herstellt. Was liegt da näher, als die Erzeuger*innen während des Einkaufs einfach persönlich danach zu fragen? Die Marktschwärmer-Idee macht’s möglich.
Foto: Presse Marktschwärmer
In Husum entsteht der erste Marktschwärmer-Wochenmarkt im staTThus. Zur Eröffnung der sogenannten Schwärmerei am 18.05.2022 von 18 bis 21 Uhr sind die ganze Nachbarschaft und alle Interessierten zum Kennenlernen und Kosten herzlich eingeladen. Danach findet der Markt immer mittwochs von 18:00 bis 19:30 Uhr statt.
Die Schwärmerei Husum-Pestalozziring wurde von Fiona Krüger gegründet. “Hier kann ich meine Leidenschaft für regionale Lebensmittel und Veranstaltungsorganisation verbinden und mit anderen Menschen teilen”, sagt die 31-Jährige husumer Umweltwissenschaftlerin über ihre Beweggründe, Gastgeberin einer Schwärmerei zu werden. Nach monatelanger Vorbereitung wird sie ab sofort den wöchentlichen Markt organisieren und so dafür sorgen, gute Lebensmittel aus der Region direkt in die Nachbarschaft zu bringen – und die Bauern gleich mit.
Eine einfache Idee: Online bestellen, um die Ecke abholen Marktschwärmer schafft eine direkte Verbindung zwischen den Erzeuger*innen und Verbraucher*innen einer Region: Die Kund*innen bestellen bequem im Onlineshop ihrer Schwärmerei auf www.marktschwaermer.de. Einmal in der Woche kommen Kund*innen und Erzeuger*innen für eineinhalb Stunden in der Schwärmerei vor Ort zusammen, um die Bestellungen persönlich zu übergeben.
Die Lebensmittel stammen ausschließlich von bäuerlichen Erzeuger*innen, Lebensmittel-Handwerker*innen und kleineren Manufakturen aus der Region. Im Durchschnitt liegen zwischen Herstellungsort und Schwärmerei nicht mehr als 51 km Transportweg. Zum Sortiment gehören Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Brot und Backwaren, Honig, Eier, Käse und Molkereiprodukte sowie ausgewählte Feinkostwaren. Viele Lebensmittel davon sind bio-zertifiziert. In der Schwärmerei handeln Erzeuger*innen und Verbraucher*innen direkt miteinander: Der Kunde bezahlt seinen Warenkorb direkt nach der Bestellung online. Der/die Erzeuger/in gibt von seinem/ihrem Nettoumsatz 8,35 % an die Gastgeberin für die Organisation der Schwärmerei und 10 % an Marktschwärmer Berlin für die Bereitstellung der Plattform ab. Der Großteil der Einnahmen bleibt mit 81,65 % beim/ bei der Erzeuger/in.
Fair, transparent und nachhaltig für Erzeuger/in und Verbraucher/in
Marktschwärmer erleichtert gerade kleineren Erzeugerbetrieben den Zugang zu Kunden, die Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit in ihrem Einkaufskorb legen: Die Erzeuger*innen bestimmen die Preise für ihre Produkte selbst – weil sie selbst am besten wissen, was ein fairer Preis für ihre Arbeit ist. Dank der Vorbestellung über den Onlineshop kann der/die Erzeuger/in exakt planen und vermeidet unnötige Kühl- und Transportkosten sowie die Verschwendung verderblicher Ware.
Die Mitgliedschaft in einer Schwärmerei ist für Kunden flexibel: Es gibt weder Mitgliedsbeiträge noch einen Mindestumsatz oder eine Bestellpflicht. Jeder Kunde kann bei bis zu drei Schwärmereien in seiner Nähe Mitglied sein. Am meisten schätzen Marktschwärmer-Mitglieder aber, dass sie die Herkunft ihrer Lebensmittel direkt nachvollziehen können. Der persönliche Kontakt mit den Erzeuger*innen schafft Vertrauen in die Qualität der Produkte und ein gutes Gefühl der Gemeinschaft. Mit jedem Einkauf bei Marktschwärmer wird die regionale Wirtschaft gefördert. Marktschwärmer heißt Transparenz und fairer Handel – für alle.
Von Frankreich nach Husum
Die Idee der Online-Direktvermarktung kommt aus Frankreich, wo seit 2011 unter dem Namen “La Ruche Qui Dit Oui” (Der Bienenkorb, der Ja sagt) bereits über 663 Schwärmereien entstanden sind. In Deutschland startete das Netzwerk im Herbst 2014. Derzeit sind schon mehr als 161 lokale Märkte in 13 Bundesländern geöffnet, weitere 60 Schwärmereien befinden sich im Aufbau.
Webseite: marktschwaermer.de
Blog: Wir schwärmen für gutes Essen